Zur Person: Henry Kissinger
Günter Gaus interviewt Henry A. Kissinger in New York
Henry A. Kissinger, Jahrgang 1923, ist seit langen Jahren einer der einflussreichsten und umstrittensten Persönlichkeiten in der amerikanischen Sicherheits- und Außenpolitik. Geboren in Fürth, wanderte seine Familie 1938, um den Judenverfolgungen in Deutschland zu entgehen, nach den U.S.A. aus. Kissinger war von 1973 bis 1977 U.S.-Außenminister. Im Kontext der Beendigung des Vietnam-Krieges führte Kissinger die Verhandlungen auf amerikanischer Seite und erhielt 1973 den Friedensnobelpreis für seine Aktivitäten. Seine Aktivitäten im Kontext des Militärputsches in Chile gegen den gewählten Präsidenten Allende sind umstritten. Berühmt wurde die Szene, in der Kissinger dem Präsidenten Nixon die Nachricht vom "Impeachment" überbringt.
Henry A. Kissinger, der in Harvard lehrte, ist in Stiftungen aktiv. Er gehört nach wie vor zu den führenden und respektierten Ratgebern der republikanischen Partei. In der öffentlichen Auseinandersetzung um Präsident Bushs Pläne für eine Militäraktion gegen den Irak gehörte Kissinger zu den warnenden Stimmen. Kissingers Buch "A world restored: Metternich, Castlereagh and the Problems of Peace 1812-13" (dtsch.: "Das Gleichgewicht der Mächte") gehört zu den Standardwerken der modernen Politologie.