News & Stories vom 14.09.2003

Die Sonne lebt von Herz und Blut

Gereon Sievernich über die Azteken
Unabhängig von den Zivilisationen in China und Europa entwickelte sich vom 14. bis zum 16. Jahrhundert jenseits des Atlantik das Reich der Azteken. Eine Gruppe von Spaniern unter Hernán Cortés eroberte und vernichtete in nur 2 Jahren diese außergewöhnliche Kultur, die, wie schon die der Griechen, Menschenopfer kannte. Die Azteken glaubten nämlich, dass die Sonne mit frischem Blut aus dem Herzen geopferter feindlicher Krieger genährt werden muss, damit sie die lange Fahrt durch die Nacht übersteht und morgens am Gegenhorizont wieder auftaucht. Die Azteken-Ausstellung im Hugo Gropius Bau in Berlin zeigt wertvollste und seltenste Originale aus der Zeit der Azteken, die man vermutlich in Europa nicht nochmals sehen wird.

Gereon Sievernich, Leiter des Gropius-Baus und Gastgeber der Ausstellung, berichtet. Der Chef der Ausgrabungen auf dem Plaza Major in Mexico City und Leiter des anthropologischen Museums dort, Felipe Solez Olguín, ergänzt mit einem Bericht aus der Forschungspraxis.