10 vor 11 vom 24.06.1996
Putsch im Kalten Krieg
Sturz des Präsidenten Arbenz in Guatemala 1954
Ein Schweizer, nach Guatemala emigriert, dort Offizier geworden, wurde nach dem 2. Weltkrieg zum Präsidenten des Landes gewählt: Jacobo Arbenz. Eines seiner Anliegen war, nach mehreren 100 Jahren der Unterdrückung den Erwerb von Grund und Boden für Indios durch das Parlament legalisieren zu lassen. Nachdem aber ein Bodenreformgesetz verabschiedet war, marschierten Söldner, von der CIA mobilisiert und von Großgrundbesitzern darunter die United Fruit Company finanziert, über die Grenzen in das Land ein. Zu einer Demütigung musste er die Zollkontrolle am Flughafen in Unterhosen durchlaufen. Der Schweizer Filmemacher und Journalist Andreas Hoessli hat, 40 Jahre nach dem Sturz, das Geschehen rekonstruiert: den ersten Putsch im Kalten Krieg. Die CIA ist jetzt gezwungen, die Akten darüber zu veröffentlichen.