Cosmic Miniatures - Teaser
Alexander Kluge gilt mit seinen 91 Jahren als Wegbereiter des Neuen Deutschen Films und der Avantgarde. Er ist nach wie vor aktiv und neugierig auf Medien, daher ist es kein Wunder, dass er seit Kurzem mit künstlicher Intelligenz experimentiert. Er beschäftigt sich mit einem speziellen Programm, das er in München für die medizinische Forschung entwickelt hat und das er systematisch strapaziert, um seine Bilder an den äußersten Enden der schöpferischen Fähigkeiten des Systems zu finden. Mit ihnen spielt Kluge in der gleichen essayistischen Manier, die er aus seiner Fernseharbeit kennt – historisches Filmmaterial und eine Fülle von Texten, Comics, Schaubildern und Kabarett. Kurz gesagt: Fakten und Fiktionen vermischen sich ungehindert.
Was Cosmic Miniatures besonders befriedigend macht, ist die Art und Weise, wie Kluge eine Verbindung zu den frühen 1970er-Jahren herstellt, seiner wohl überschwänglichsten Zeit als Filmemacher. Damals drehte er ein paar Low-Budget-Science-Fiction-Filme – pulpig, aber mit ernsthafter politischer Klugheit. Das würde auch die gelegentlich grellen Freuden von Cosmic Miniatures beschreiben, etwa wenn Erinnerungen an die tapfere Weltraumhündin Laika die Bühne für die Geburt einer ganzen Spezies intergalaktischer Kampfhunde bereiten. Das Finale mit seiner Hommage an Kluges Freund Edgar Reitz eröffnet jedoch eine weitere unerwartete Dimension, die ein Meisterwerk für sich ist.