News & Stories vom 04.06.2000
Hoffnung ist wie ein Kind
Gespräch mit dem Nobelpreisträger für Literatur, Kenzaburō Ōe
Der Tod seines Schwagers und besten Freundes und das Schicksal seines Sohnes, der geistig behindert geboren wurde und heute Musik komponiert, bilden ein Zentrum im neuesten Werk des japanischen Nobelpreisträgers für Literatur Kenzaburō Ōe. In dem Gespräch geht es um die Indirektheit aller menschlichen Erfahrung, um Hoffnung, verlorene "Schätze" der Menschheit und Worte wie "Liebe", "Gott" und "Embryo". Die besondere Chance eines neuen Menschen und neuen Hoffnungsträgers liegt nicht in angeblichen Stärken, sondern in der Zerrissenheit der menschlichen Natur, sagt Kenzaburō Ōe. Hoffnung entsteht immer an unwahrscheinlicher Stelle. Kenzaburō Ōe hält den großen Text, an dem er derzeit schreibt, für sein letztes Werk.