News & Stories vom 31.10.2004
Die Suppe des Todes
Der Historiker Jörg Friedrich über die ultimative Form der Vernichtung
Die Grundrisse der Massenvernichtung wurden im 20. Jahrhundert gelegt. In einer Weise, die man sich früher nicht hatte vorstellen können. Trotzdem fügt der Terror und der asymmetrische Krieg im 21. Jahrhundert etwas hinzu: eine neue Rücksichtslosigkeit. Sie beruht darauf, dass die davon ausgehende Gewalt von keinem bestimmten Ort ausgeht und doch global zuschlägt: bodenlose Gewalt. Niemand ist unverletzbar. Die den Terror ausüben und manchmal auch die, die ihn bekämpfen, kochen gemeinsam an der "Suppe des Todes". Der Historiker Jörg Friedrich berichtet.