Ein Virus, das aus dem Dschungel kam.
Das Ebolavirus ist ein erst kürzlich entdecktes Virus, das eine ungewöhnliche Struktur hat und sehr groß ist für ein Virus.
Ein Kind in Guinea hat sich durch einen Flughund mit Ebola angesteckt. Ärzte vor Ort, die Blutentnahmen machen müssen, gehen wie Raumfahrer geschützt in die betroffenen Gebiete.
In einem Milliliter Blut von einem schwerkranken Ebola-Patienten sind etwa eine Milliarde Viren.
Im Süden Sudans, Kongo und Uganda, im zentralafrikanischen Becken, wo das Virus schon sehr lange bekannt ist, haben Dörfer ganz eigene Vorkehrungen getroffen, um mit dem Virus umzugehen.
Alleine würde sich das Ebola-Virus nicht stark verbreiten. Wenn es auf den Menschen überspringt, tötet es sehr schnell. Der Mensch zu Fuß kommt nicht weit.
Ein Tropenarzt in Hamburg erfuhr von einem ungewöhnlichen Fieber in einer Kleinstadt im Südsudan. Die Proben von dort hat er mit nach Deutschland genommen. Er hat die Krankheit ohne sein Wissen entdeckt.
Das Ebola-Virus ist extrem empfindlich. Seine schützende Fetthülle geht leicht durch, z.B. Waschmittel kaputt. Es zählt zu den RNA-Viren. Entwicklungsgeschichtlich ist das RNA älter als das DNA.
Während der Inkubationsphase hat man bei Ebola keinen Labortest. Das Abwarten erfolgt in Quarantäne. Das Problem ist, wenn Menschen in einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht sind.
Eine amerikanische medizinisch ausgebildete Gruppe hat in Afrika nach unbekannten Viren geforscht. Die Suche nach dem natürlichen Wirt blieb aber weitestgehend erfolglos.
Kann eine Krankheit wie Ebola von selbst ausbrennen?
Im ewigen Eis sind Krankheitserreger versteckt, die allerdings eine lange Zeit der Evolution verpasst haben. Gefährlicher sind die Viren, die jetzt aktuell da sind und ein natürliches Reservoir haben.
Alexander Kluge liest aus Heiner Müllers Ballade.
Die Pest ist eine furchtbare Seuche. Sie verbreitet sich durch Flöhe, die die Menschen beißen. 1894/95 wurde die Pest von einem Schweizer entdeckt. Prof. Dr. med. Klaus Bergdolt über die Pest in Europa.
Es reicht keine einfache Berührung, um die Pest zu übertragen. Der Floh muss den Menschen schon beißen oder ein erkrankter Mensch, dessen Lungen zerstört sind, haucht einen Menschen an.
Die faulige Luft, auch "Miasma" genannt, wurde als Übel der Pest angesehen, die, wenn man sie einatmet, die Krankheit verursacht.
Die Folge der Angst vor der Seuche war die Suche nach den Schuldigen. Diese wurden zumeist in den Juden, Geißlern, Reisenden und Aussätzigen ausgemacht.
Wenn die ersten Menschen sterben, gibt es fast eine Gesetzmäßigkeit, dass Behörden erst einmal abwiegeln...
Unter der Religiosität des spätmittelalterlichen Menschen steckt eine Klugheit, ein Erfahrungsgehalt. Dieser Erfahrungsgehalt sagt: "Exodus!"
Was wäre Wagemut und Tapferkeit unter heutigen Verhältnissen? Ist die Opferbereitschaft in unserer säkularen Gesellschaft unterentwickelt?