Es geht um die Frage: Was ist dramatischer Stoff?
Im Marschgepäck zu seinem Todesort führte der Dramatiker Heiner Müller, geboren im Januar 1929, die METAMORPHOSEN des Ovid mit sich (englische Ausgabe).
Am 30.12.1995 starb der große Dramatiker Heiner Müller. Fünf Jahre früher lernte er auf der Buchmesse in Frankfurt die Fotografin Brigitte Maria Mayer kennen, die seine Frau wurde.
"Der Mond wäre für mich eher etwas, das man nicht betreten sollte - das sollte man draußen lassen, erstmal alle anderen Planeten, dann den Mond!"
Eine Metapher Kafkas
"Der Frosch muß lernen, sich irritieren zu lassen" (Postheroisches Management, S. 26)
Heiner Müller über Postheroisches Management
Zu Heiner Müllers 60. Geburtstag im Jahr 1989
"Man sieht völlig unbewohnte Landschaft, Berge mit Schnee und Eis, dazwischen Flüsse. Das Wesentliche ist die Leere."
Am Sylvestertag, dem 31.12.1899
Napoleon zum Beispiel weinte, als Bei Wagram seine Garde ihren Fluchtweg über die eigenen Blessierten nahm.
"Im Sinne seiner Thesen zur Oper kommt jeder von seiner Seite und bringt das seinige. Das seinige war schon da und das meinige kam hinzu und begann durch die kompositorische Arbeit, etwas neues zu werden."
Alexander Kluge liest Heiner Müllers Ballade
Ein spannendes Gespräch mit Heiner Müller, anknüpfend an die berühmte Äußerung der Totengötter im antiken Griechenland: "Die Welt ist nicht schlecht, sondern voll".
Dass Heinrich von Kleist Jurist war, merkt man an vielen seiner Erzählungen, die um dramatische Rechtsfragen kreisen. Auch Shakespeare und Homer befassen sich mit Rechtsfragen.
In den letzten Monaten seines Lebens hat sich Heiner Müller intensiv mit einem Buch beschäftigt: Dirk Baecker / POSTHEROISCHES MANAGEMENT. Es geht um die Probleme heutiger Konzerne.
In dem Gespräch mit Heiner Müller geht es um Tabak und Atem, eine Begegnung mit Rolf Hochhuth, Hitlers halben Schwanz und die erotische Statik von DDR-Hochhäusern.
Als Bert Brecht aus dem Westen kommend in die DDR einzog, gab er in Leipzig eine Pressekonferenz. Dort teilte er mit: "Theater ist die wissenschaftliche Organisation von Skandalen".
Titus Andronicus, berühmter Feldherr Roms. Nach gewaltigen Siegen könnte er für sich und seine Söhne nach der Macht greifen.. Er tut das nicht, fühlt sich als Schützer der Kaiserfamilie.
Die ersten Panzer, die 1915 auf den Schlachtfeldern des ersten Weltkriegs erschienen, heißen "Little Willi" und "Mother".
Heiner Müller beschreibt einen dramatischen Eingriff in sein Leben: die Operation der Speiseröhre.
Die neue Stimme des Dramatikers Heiner Müller klingt verkrächzt. Die Texte, um die es in dem Magazin geht, sind im Umkreis einer lebensrettenden Radikaloperation geschrieben.
Heiner Müller schreibt. Das Gespräch mit ihm findet in seinen Arbeitsräumen statt. Es geht Herzeloide, die Mutter des Helden Parzival.
Seit einiger Zeit amtiert der Dramatiker Heiner Müller als Präsident der Deutschen Akademie der Künste in Berlin-Ost. Die Akademie ist durch Abwicklung bedroht.
Der Dramatiker Heiner Müller erarbeitete ein Opernlibretto für Pierre Boulez. Das Textbuch befasst sich mit dem Vermächtnis der Atriden (Agamemnon, Orest, Elektra, Klytämnestra usf.).
Der Maler Prof. Erich Wonder (Wien) hat für mehrere Inszenierung von Heiner Müller die Bühnenbilder gemacht.
Heiner Müller hat Japan besucht. Auf einem Kongress ging es dort um die Form der Oper an der Schwelle zum 21. Jahrhundert.
In die letzte Phase seines Lebens (Herbst 1995), fiel der Besuch Heiner Müllers in Verdun. Technisch ging es um die Aufführung seines Stücks: "Gespenster am Toten Mann" ("Germania 3").
Entgegen der Annahme vieler Humanisten, ist es die Funktion der Intelligenz, Chaos zu verbreiten. Heiner Müller über die korrekte Funktion des Intellektuellen.
Ovids Metamorphosen handeln von Verwandlungen. Unerbittliche Leiden zwingen Götter und Menschen dazu, ihre Gestalt zu wechseln.
Die Wortkombinate, an denen man einen Dichter erkennt, nennt man Metaphern (= Gleichnisse, Umschreibungen). Diese Metaphern, sagt der Dramatiker Heiner Müller, haben einen praktischen Zweck.
Der Dramatiker Heiner Müller knüpft in seinem Kommentar an Beobachtungen des italienischen Autors Malaparte an, die das Jahr 1941 betreffen.
Thomas Thieme, Jahrgang 1948, feierte seine großen Erfolge als Richard III., Faust und in der Titelrolle von HELMUT KOHL im Fernsehen (unter vielen anderen Charakterrollen).