"Was ist die Steigerung von hysterisch ?" Antwort: "Besessen". So Joachim Kaiser in der Süddeutschen Zeitung am 6.5.92.. Der Satz passt genau auf Jan Hoet, der Leiter der Diesjährigen Dokumenta.
Zu den stärksten Ausdrucksmitteln der Musik gehören die Pausen. Wie ein Gravitationsfeld zieht die Stille das zuvor Gehörte und das UNERHÖRTE in seinen Bann.
Man kann modern und aktuell sein, indem man mit allen Fasern seiner Seele an den Formaten der Klassik und an deren Unbedingtheit festhält.
Verfall, Dekadenz und Krise sind eindrucksvolle Erfahrungen des 21. Jahrhunderts und der beiden ihm vorangehenden Jahrhunderte. Den Verfallsphänomenen stehen aber Glücksfälle von Kontinuität gegenüber.
Es gibt die Klassik des Perikles in der Antike, die des Zeitalters des Kaisers Augustus, die der Renaissance und die Deutsche Klassik von Wien und Weimar an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert.
Dem Ausdruck von Trauer sind erschütternde Musikstücke gewidmet. Das müssen nicht Trauermärsche sein. Eine machtvolle Qualität der Musik liegt darin, in aussichtsloser Lage zu trösten.